Touren in Frankreich

Rocher de Saint-Barthélémy (203m), Où sont passés les Schtroumpfs

21.08.2020

Wo die Berge auf’s Meer treffen

Die letzten Tage des Sommerurlaubes 2020 verbrachten wir am entferntesten Punkt unserer Reise: Im Esterel-Gebirge an der Côte d’Azur, zwischen den Touri-Hotspots Cannes und Fréjus.

Ein wunderbarer Ort, um vormittags an den Klippen und Felstürmen zu Klettern, nachmittags in den versteckten Buchten zu baden und abends in den Gassen von Cannes einen auf dicke Hose zu machen.

Badebucht mit Rocher de Saint-Barthélémy im Hintergrund

Und das Beste daran: hier ist die Freicamper-Welt noch in Ordnung. Parken und Übernachten direkt am Meer. Unter dir das tiefblaue Wasser, über dir die rötlichen Felsen des vulkanischen Esterel-Gebirges, mit seinen bizarren Felsformationen aus griffigem, Battert-ähnlichem Porphyr.

Dass Wildcampen hier geduldet wird, wissen blöderweise natürlich auch die Franzosen selbst. So kommt es, dass sich auf dem Panoramaparkplatz gegen Abend direkt neben uns eine ganze Sippe mit Autos, Wohnmobilen, Kindern, Hunden und einer discotauglichen Soundanlage einfindet. Die Nacht wird zum Tag. Zumindest was den Lärmpegel angeht. Weil unser Kletterwecker auf 5 Uhr eingestellt ist, treten wir (und ein einsamer Zeltcamper) irgendwann nachts um 1 Uhr die Flucht zum nächstgelegenen Parkplatz an, um zumindest ein paar Stunden Schlaf zu finden.

Noch vor dem Sonnenaufgang sind wir leicht zerknautscht zurück auf dem Partyparkplatz und nach einem Kaffee in der phantastischen Morgendämmerung sind wir startklar für den Frühsport.

Der Tag erwacht
Morgendliches Ritual am Kocher

Unser Ziel steht direkt hinter uns und dominiert den Küstenabschnitt: der Rocher de Saint-Barthélémy ragt 203m über das Meer hinaus und bietet einige interessante Mehrseillängen-Anstiege.

Die einzig wirkliche Herausforderung des Tages (nach dem Aufstehen) besteht heute darin, sich nicht an den allgegenwärtigen Kakteen eine Ladung fiese Stacheln einzufangen. Ich scheitere bereits im Zustieg 😉

Rechts von der markanten Höhle beginnt die Tour und führt in 6-7 Seillängen (150 Klettermeter) direkt zum Gipfel.

Der Felsklotz im Abstieg, mit eingezeichnetem Routenverlauf. Die Crux-Seillänge ist der letzte steile Aufschwung oben links
Frühstart
Im Slalom durch die Kakteen…kurz vor dem Einstieg
In Bildmitte: Unser nächtlicher Stellplatz
Am Einstiegspfeiler. Links davon der markante Höhleneingang
Los geht’s!
Kurz vor dem ersten Stand. Die Standplätze sind entweder gebohrt oder lassen sich gut improvisieren
Auf dem Grat angekommen
Die Morgensonne schielt ums Eck
Hallo Kaktus – bleib mir vom Leib!
Luftig, aber in leichter Kletterei geht es weiter
Angenehme Temperaturen, Morgensonne, bombenfester Fels, rauschendes Meer – was will man mehr?
Am zweiten Standplatz
In der Crux-Seillänge
Antje in der Crux
Heute zur Abwechslung mal auf einem ganz besonderen „Gipfel“ 🙂
Noch mehr Kletterziele…
Antje freut sich schon auf die Abkühlung
Frühstück!
Abstieg via Normalweg
Mediterrane Korkeiche in freier Wildbahn

Steckbrief Rocher de Saint-Barthélémy, Où sont passés les Schtroumpfs

  • Schwierigkeit: V- (eine Stelle), ansonsten oftmals III-IV oder leichter
  • Absicherung: Vereinzelt Bohrhaken an den steilen Passagen + Ständen
  • Hoch / runter: 150 Klettermeter verteilen sich auf 6-7 SL

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.