Touren in der Schweiz

Eiger (3967m), Mittellegigrat Integral

26.07.2018 – 28.07.2018

Vom Kaiserwetter angelockt – im Gewitterschneesturm vom Gipfel vertrieben

Wer mal auf den Eiger will, dem rate ich zur Erlangung der angemessenen Einstellung im Vorfeld unbedingt zu Heinrich Harrers Pflichtlektüre „Die weiße Spinne“. Erst danach wird man in der Lage sein, diesen mythenreichen Berg mit der notwendigen Ehrfurcht anzugehen. Oder man entscheidet sich gar für einen Rückzieher, denn vermutlich nicht ohne Grund leitet sich der Name Eiger vom Wort „Oger“ ab – Menschenfresser.

Hauptsächlich in der legendären Nordwand, aber auch über alle anderen Routen, sogar nicht selten im Abstieg, haben sich in der Vergangenheit Tragödien abgespielt und gleichermaßen wurde hier mehrfach Alpingeschichte geschrieben. Nachzulesen in Büchern und zu Bestaunen in Dokus und Verfilmungen.

Egal für welchen Aufstieg man sich entscheidet, eins ist gewiss – es wird ein Abenteuer!

Unsere Wahl fiel auf einen der alpenweit längsten und ausgesetztesten Grate – den Mittellegigrat. Und zwar in seiner vollen Länge, inklusive Ostegggrat, von ganz unten, nicht per Zustieg ab der Eismeerstation.

Die drei Tagesetappen

Staufrei (kommt nur alle 100 Jahre vor) ging es Freitagsmittags runter nach Grindelwald. Schnell noch beim Geldwechseln im Kiosk der Zahnradbahnstation abzocken lassen und minutengenau erwischen wir tatsächlich die allerletzte Bahn hoch nach Alpiglen, unterhalb der gigantischen Nordwand.

Es ist bereits später Nachmittag, aber immer noch affenheiß. Über den Eiger Ultra-Trail und einen schmalen Trampelpfad (Wegweiser nicht verpassen) eilen wir schwitzend bis unter das Ostegg.

Ab hier wird’s steil bis senkrecht, aber dank Klettersteig (Kategorie C) entspannt, so dass wir zum Sonnenuntergang die traumhaft auf einem kleinen Felsvorbau, mitten in der Wand gelegene und von Steilklippen umgebene Ostegg-Hütte (2317m) erreichen.

Ein Pärchen und deren zwei Schweizer Guides liegen bereits in vier der 12 Betten. Draußen ist’s noch viel zu schön um zu schlafen., deshalb kochen wir uns leise in der Küche erst einmal ein Süppchen. Wer in der unbewirteten Ostegg-Hütte einen schäbigen Winterraum vermutet der irrt gewaltig. Viel eher hat man das Gefühl in einem kleinen, schicken Appartement unter zu kommen. Im Schrank stapeln sich allerlei Vorräte. Man könnte auch einfach bloß chic kochen, sich mit Wein und Schnaps wegschießen und nach einer gemütlichen Nacht wieder absteigen. Mit maximaler Körperbeherrschung belassen wir es bei ein paar Bier.

Der nächste Morgen.

Es kündigt sich erneut ein phantastischer Tag an. Die vier Mitbewohner haben sich mitten in der Nacht auf Samtpfoten davongeschlichen. Die Frau erzählte uns abends noch, dass sie die komplette Überschreitung aufgrund der unklaren Wetterprognose in einem langen Tag hinlegen wollten. Wir hingegen spekulierten lieber. Unser heutiges Tagesziel war die Mittellegi-Hütte. Auf Messers Schneide gelegen halbiert sie den langen Nordostgrat des Eigers. Sie ist gleichzeitig Endpunkt des Ostegggrates und Startpunkt des Mittellegigrates. So lässt sich die Gesamttour wunderbar in drei Happen portionieren.

Wir machen uns im ersten Tageslicht auf in die Ostegg-Nordwand. Zunächst noch seilfrei entlang eines Trampelpfads, der sich aber bald verliert. Weit und breit keine Menschenseele in Sicht. In einer langen Rechtsquerung folgt man zunächst Steinmännchen. Das Gelände wird nun unübersichtlicher. Querung nach links…immer dem Instinkt folgend. Blöd nur, dass der um die Uhrzeit noch im Standby ist. Nach einem kurzen, außerplanmäßigen Abstecher in den besonders beschissenen Vertikalschutt sind wir wieder in der Spur und erreichen den Sattel.

Der Blick öffnet sich zum Berner Eisschrank. Ein außergewöhnlicher Kontrast. Sieht man auf der Nordseite vor sich nur Fels und hinter sich grüne, saftige Almwiesen, so liegen dahinter ewiges Eis und himmelhohe Gipfel. Vor allem der freie Blick hoch zum Eiger und die gähnende Tiefe der Nordwand sind atemberaubend! Dieser Gegensatz begleitet den Bergsteiger nun bis zum Gipfel. Wer wie wir die Tour auf drei Tage verteilt, hat das große Glück sich Zeit lassen und genießen zu können.

Immer auf der Schneide oder mal links und rechts davon wird man langsam eingegroovt für die Schlüsselstelle. Die alpine Spürnase ist nun voll funktionsfähig und auch notwendig, der Weg nicht immer trivial, weil der Grat oft von Hindernissen unterbrochen wird. So muss mal gequert oder abgeseilt und als kleines Highlight sogar durch ein Loch in der Wand gekrochen werden.

Nach einer markanten, vom Tal aus bereits sichtbaren Einkerbung im Grat, dem „Hick“ (Abseilen möglich), wartet die absolute Crux des Tages.

50m senkrechter, aber ausnahmsweise guter Fels, inklusive knackiger Plattenquerung und Verschneidung sind in drei Seillängen zu meistern. Nach meiner einjährigen Kletterpause aufgrund der Weltreise, hab ich keinen Schimmer, was meine Finger und Arme noch so drauf haben. Und dann auch noch in den fetten Bergstiefeln! Deshalb fängt Simon bereitwillig an im Vorstieg. Die trittlose Linksquerung ist schon ziemlich zach, aber wie die gesamte Crux recht gut abgesichert. Ich wurschtel mich rüber zu Simon, schau mir die folgende Seillänge an und höre mein Bauchgefühl sagen: „Verschneidung geht immer“. Also los. An das Antreten mit Bergschuhen gewöhnt man sich schnell und die Länge löst sich auch wunderbar auf. Verschneidung geht eben immer.

Ich mache Stand und geb Simon, den ich von hier aus nicht sehe, das Signal zum Nachkommen. Der aber schreit bloß irgendwelche Wortfetzen hoch. „…bla…eine Minute…bla…“.

Stimmen von unten. Wie kann das sein? Außer uns und den Frühstartern war doch niemand auf der Hütte und es gibt hier oben auch keinen anderen oder kürzeren Zustieg. Was war da unten los?

Simon will sich gerade bereit machen zum Nachsteigen, als plötzlich wie aus dem Nichts zwei Kerle ums Eck gehuscht kommen und ordentlich Druck machen. Wir eilen die dritte Seillänge hoch und machen kurz Pause, als die beiden Speedclimber zu uns stoßen. Der Vorsteiger gar in Nike-Air-Freizeitschuhen (wtf?!?!). Es stellte sich heraus, dass Scotti die zwei Südtiroler nicht, wie man annehmen könnte, in die Wand gebeamt hat. Viel eher hatten wir es hier mit sau fitten Maschinen zu tun! Simon und ich waren heute zwar gemütlich unterwegs, aber uns muss man trotzdem erst einmal einholen… erst Recht, wenn man wie die beiden in Grindelwald, zu Fuß gestartet ist (!!!!). Bemerkenswerte Ausdauer- und wegen der Joggingschuhe auch klettertechnische Leistung. Gleichzeitig aber auch ziemlich verrückt, denn das Seil blieb bis auf die soeben bewältigten Schlüsselseillängen im Rucksack, geben sie an. Geschwindigkeit geht eben immer auf Kosten der Sicherheit. Kaum verabschiedet, packten sie ihr Seil wieder weg und rannten die folgende, technisch zwar sehr leichte, aber durchaus recht steile und brüchige Wand hoch. Möge das Glück immer auf eurer Seite sein, Jungs!

Unweit der Crux wird der Ostegggrat übersichtlicher. Das Seil packen nun auch wir weg. Entspannt läuft das Gelände zur Mittellegi-Hütte aus.

Dort angekommen, treffen wir unter vielen anderen auch wieder auf die verrückten Südtiroler. Philipp, der Turnschuh-Vorsteiger, führt eine kontroverse Diskussion mit einigen anwesenden, einheitlich in teuerster Kleidung des Herstellers „Mammut“ gekleideter Herren. Offensichtlich Schweizer Bergführer. Es geht um das interessante Thema „Sicherheit am Berg“. Wie unterschiedlich die Meinungen dazu ausfallen können, hatten wir ja bei unserer Begegnung in bzw. hinter der Crux live miterlebt. Auch die Bergführer sahen den tollkühnen Stil der Beiden eher kritisch. Aber letzten Endes kann sich jeder selbst am besten einschätzen und muss dann sein Können mit den Gegebenheiten in Einklang bringen. Oder wie es der große Meister Paul Preuß formulierte: „Das Können ist des Dürfens Maß“. Meiner Meinung nach fehlt dabei nur noch der Faktor des unkalkulierbaren Risikos, der objektiven Gefahren – wie z.B. der schlechten Felsqualität, die überwiegend vorherrscht am Ostegggrat. Man könnte ewig weiterphilosophieren.

Die Truppe in Einheitskleidung entpuppt sich bald als Werbetrupp. Team Mammut + Magazin Bergwelten auf Promotion-Tour für die neue Edelkollektion „Eiger extreme“. Bestehend aus Bergführern, Kameramann, Tontechniker und natürlich den drei Gewinnern der länderübergreifenden Auslosung mit dem Hauptgewinn: Eiger + Eingehtour + komplette Ausrüstung.

Das ein oder andere Schweizer 7€-Dosen-Bierchen verschwindet an diesem Abend noch im Rachen in geselliger Runde. Derart abgelegene, nur mit viel Aufwand erreichbare Berghütten versprühen immer einen ganz besonderen Charme. Die sympathische Hüttenwirtin tischt zum Abendessen groß auf und jeder, der anfangs noch Angst hatte, nicht genug Futter zu bekommen (Simon & ich eingeschlossen) liegt danach kugelrund auf der Bank.

Überraschenderweise können wir uns in dieser Nacht das Bett im Lager sogar aussuchen. Eigentlich hätten alle Betten belegt sein müssen. Vermutlich sind doch etliche Anwärter kurzfristig nach Sichtung der Wetterprognose für den Samstag abgesprungen. Für den Nachmittag waren Störungen angekündigt und dass der Eiger sein ganz eigenes (Un-)Wetter köcheln kann ist allgemein bekannt. Dieser Beweis sollte am nächsten Tag noch erbracht werden!

4 Uhr Frühstück, 4:30 Uhr Abmarsch. Wir lassen dem 10köpfigen Mammut-Trupp den Vortritt und verlieren sie den ganzen Tag nicht aus den Augen. Die Südtiroler Seilschaft rennt natürlich vorne weg und ward nie wieder gesehen.

Zeit zum Wach werden hat man auf dem Mittellegigrat nicht. Direkt hinter der Hütte befindet man sich im No-Fall-Area. Volle Konzentration von Anfang an. Am ersten Steilaufschwung gehen wir ans Seil.

Geschwindigkeit und Führungsstil der Schweizer Bergführer sind bemerkenswert. Haben die durchaus fitten Kunden zum Standplatz aufgeschlossen, geben sich die Guides ausreichend Seil frei, haun nen Mastwurf ins Auge und steigen blitzschnell, lange Runouts in Kauf nehmend, zum nächsten Stand. Zwischengesichert wird sporadisch. Der Kunde ist dabei natürlich immer absolut save – der Führer zumindest vor dem Totalabsturz bewahrt. Kalkuliertes Berufsrisiko. Simon und ich klettern klassisch überschlagend, teilweise am laufenden Seil. Weil wir vor allem im Nachstieg Vollgas geben, kommen wir dadurch auf die Seilschaftsgeschwindigkeit von Team Mammut.

Positiver Nebeneffekt: Wir sind mitten in den Dreharbeiten des Films! 😀

Der Grat wird seinem Ruf mehr als gerecht. An einigen Passagen balanciert man über schmalste Felsbrücken – links und rechts pfeift der Abgrund. Ein Gefühl, wie auf einer Slackline, mehr als 2500m über Grindelwald. Hinter einem wird das Licht der Mittellegihütte, die in der Luft zu schweben scheint, immer kleiner. Vor einem – steile Felsgendarme, unterbrochen von Einschnitten in die man abklettern oder abseilen muss. Der typisch abwärtsgeschichtete Fels am Eiger sorgt dafür, dass die Kletterpassagen links des Grates gutmütig gestuft und die Stellen rechts davon plattig sind. Nicht jedem Griff sollte man blind vertrauen. Im oberen Teil, am großen Aufschwung, räumt Team Mammut eine Seillänge vor uns gleich mal einen ganzen Kühlschrank ab (sieht man auch im Video). Zum Glück stürzt an einem Grat alles was der Schwerkraft folgt eher zur Seite runter. Den Kühlschrank sehe ich aus dem Augenwinkel die Südwand runterpurzeln.

Persönlich schade finde ich die Art und Weise, wie dieser Aufstieg entschärft wurde. Dicke, im Fels verankerte Taue erleichtern an allen steilen Abschnitten der Gendarme das Vorwärtskommen. Natürlich sorgen diese Maßnahmen für mehr Sicherheit, aber entstellen die Verbauungen nicht die Linie und nehmen dem Berg seine Wildheit? Eingerichtete Standplätze und der ein oder andere Bohrhaken würde meiner Meinung nach mehr als ausreichen! Schließlich sollte hier oben jeder den Schwierigkeiten nicht nur gewachsen, sondern überlegen sein!

Als Sahnehäubchen der Tour wird oft die Firnschneide unterhalb des Gipfels beschrieben. Der Grat lehnt sich nach dem großen Aufschwung zurück – Fels weicht Schnee und Eis. Zeit die Steigeisen anzuziehen.

Obwohl sich besagte Firnschneide leider als stark ausgeapert herausstellt und das schlechter werdende Wetter die Aussicht auf die umliegende Gebirgswelt verhindert, sind die letzten Meter des Mittellegigrates elektrisierend.

Das Besondere am Eigergipfel: Es gibt kein Gipfelkreuz! Aber das ist uns jetzt auch komplett wurscht! Wir stehen auf dem Eiger!!! Ein Wahnsinnsgefühl!!!

Jetzt wird’s eng auf der Schneide
EIGER – SUMMIT !!!
Team Mammut ersetzt spontan das fehlende Gipfelkreuz

Die Party müssen wir allerdings vertagen, denn das Wetter schlägt nun endgültig um. Als wolle der Berg sagen: „Jungs, ihr hattet euren Spass – jetzt aber runter von meinem Haupt“. Vom eigentlich gigantischen Blick zu Mönch, Jungfrau und Co. oder dem krassen Tiefblick die Nordwand runter ins grüne Grindelwald leider keine Spur. Okay, okay… is ja gut. Nix wie weg hier. „Eiger extreme“ – die neue Mammut-Kollektion wird nun ihrem Namen gerecht. Es fängt an zu donnern und zu schneien. Der Wind pfeift uns um die Ohren. Wir alle geben nun ordentlich Gas.

Nix wie runter…
…es wird ungemütlich
Der hat schon Schlimmeres erlebt…

Abklettern, Abseilen, kurz Orientieren. Die Sicht geht nun gegen Null. Das Gelände ist bald komplett eingeschneit. Immer entlang des Südgrates in Richtung Eigerjöcher. Ein Surren liegt in der Luft. Wir stecken mitten in der Gewitterwolke. Team Mammut ist kurz darauf wieder eingeholt. Sie kauern ein Stück weit rechts des Grates im steilen Geröll. Alle Gegenstände aus Metall (Pickel, Steigeisen, etc.) haben sie als Blitzableiter oben am Grat deponiert.

Team Mammut weicht den Blitzen aus und genießt die Aussicht

Mir wird nun klar, was da die ganze Zeit gesurrt hat. Wir tun es ihnen gleich. Nach maximal 10 Minuten des Ausharrens ist der Spuk urplötzlich für’s Erste vorbei. Die Front ist durchgezogen.Es hört auf zu schneien und die Sicht wird etwas besser. Weiter geht’s! Spannende Einlage so ein Gewitter!

Die Gewitterzelle verabschiedet sich und hinterlässt freie Sicht auf den zugeschneiten Südgrat, den wir soeben abgeklettert sind

Auch spannend und meganervig ist ein monstermäßiger Seilsalat wenn man’s eilig hat:

Köstlicher Seilsalat

Aufmerksame Hobbygeologen haben evtl. auf einem der oberen Bilder den Gesteinswechsel erkannt. Besteht der komplette EIger noch aus Kalk bzw. teilweise Schiefer überschreitet man unten im Eigerjoch die Gesteinsgrenze und kraxelt nun zur Abwechslung an bestem Granit. Da kann man sich auch mal freun:

Das Seil entknotet und raus aus dem Bröselkalk
Bestes Urgestein an den Eigerjöchern

An den Bildern sieht man schon, dass ein „Abstieg“ nicht immer nur mit Absteigen verbunden ist. Die eingeschneiten Eigerjöcher zeigen durchaus die Zähne, mir Gegensteigungen und Kletterei im Grad IV.

Die Mammuts lassen wir hinten den Eigerjöchern nun ziehen, schalten einen Gang zurück und genießen die Gletscherlandschaft hinter dem südlichen Eigerjoch.

Die Szenerie ändert sich schlagartig, sobald man die Mönchsjoch-Hütte erreicht hat. Nach drei Tagen wilder, archaischer und von den netten Bergkameraden mal abgesehen, einsamer Bergfahrt steckt man plötzlich mitten im Bergbahn-Getümmel. Die Jungfraubahn: Megaattraktion für alle, die Hochgebirge erleben möchten, karrt täglich tausende, zahlungswillige Leute aus aller Herren Länder hier hoch auf den Gletscher. Vor allem Chinesen, Japaner und Araber. Wir marschieren an einer Gruppe junger Araber in Designerkleidung vorbei. Selfies vom ersten Schnee-Erlebnis werden gemacht. Es riecht wie in einem Parfumladen. Zumindest kommt es uns so vor – nach drei Tagen körperlicher Verwahrlosung. 😉

Den Kulturschock schnell verdaut suchen wir uns den Weg durch das Labyrinth des in Stein gemeißelten Erlebnisparks im Berginneren, bis wir endlich die Touristen-Schlange für die Talfahrt finden. Ein Bahnangestellter kommt zu uns rüber und meint wir sollten warten, bis alle Gäste verladen seien. Kurze Zeit später führt er uns zum vordersten, beinahe leeren Wagon. Wir sind etwas irritiert, aber freuen uns über die Sonderbehandlung. Doch damit nicht genug. Irgendwann während der ca. 30-minütigen Talfahrt durch den Eiger kommt der Mann zurück. Wir zücken schon die Geldbeutel – normalerweise wird nun (ordentlich) abkassiert. Er aber drückt uns bloß Schweizer Schoki in die Hand und verschwindet! 😀

Danke fremder Bahnangestellter 😀

Einen sympathischeren Abschluss hätte man sich nicht vorstellen können! 🙂

Jetzt fehlt an dieser Stelle bloß noch das Mammut-Movie! And the Oskar goes to: Simon & Stephan – als beste Nebendarsteller!

https://www.bergwelten.com/a/video-eiger-extreme-2018

Besonderes Augenmerk auf Restminute -3:45 im Video. Da stehen Simon und ich ganz hinten in der Mammut-Schlange an, in Erwartung des Gipfels. 😉

Noch nicht genug vom Eiger? Hier eine kleine Auswahl an weiteren Touren mit großem Abenteuerpotential:

Mittellegigrat Integral – Ich bin mir sicher, dass diese außergewöhnlich abwechslungsreiche Tour jedem, der sie gemacht hat, ein Leben lang nicht aus dem Kopf gehen wird. Im positiven Sinne hoffentlich. 😉

Berg heil

Simon und Stephan

Steckbrief Eiger, Mittellegigrat Integral

Alpiglen – Ostegghütte

  • Schwierigkeit: C (Klettersteig)
  • Hoch: 750hm
  • Übernachtungsmöglichkeit: Ostegg-Hütte, unbewirtet (2317m)

Ostegggrat

  • Schwierigkeit: VI (V A0) in 3 Seillängen, Rest deutlich leichter
  • Absicherung: Schlüsselseillängen gut eingebohrt, an neuralgischen Stellen hier und da ein Bohrhaken
  • Hoch: 1050hm
  • Übernachtungsmöglichkeit: Mittellegi-Hütte, bewirtet (3350m)

Mittellegigrat (mit Abstieg via Eigerjöcher)

  • Schwierigkeit: D (IV A0)
  • Absicherung: An den schwierigen Aufschwüngen Standplätze + BH vorhanden bzw. Seilgeländer installiert
  • Hoch / runter: 750hm / 550hm
  • Übernachtungsmöglichkeit: Mittellegi-Hütte, bewirtet (3350m)

Ein Gedanke zu „Eiger (3967m), Mittellegigrat Integral

  1. Wie jedesmal beim Lesen des Berichts und dem Betrachten der eindrucksvollen Bilder und Videos verspüre ich als Flachlandtiroler ein blaues Gefühl in der Magengegend! Mal wieder ein toller Bericht! Glückwunsch!

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