14.11.2020
Seilfrei hoch über dem Kleinwalsertal
Der Herbst 2020: geprägt von Coronaeinschränkungen, wahnsinnig gutem Wetter und ganz viel Tatendrang. So kam es, dass sich mit Thomas, Tibi, Robert, Emilio, Allgäu-Thomas und mir gleich sechs kletterwütige Bergfritzen in Baad einfanden – nur eine Woche nach unserer Trettachspitzen-Überschreitung. Damit sich die Anfahrt aus Stuttgart auch lohnt, musste wieder eine tagesfüllende Tour her. Der Widderstein ist zwar nicht der höchste Gipfel im Allgäu, dafür aber in Sachen Eigenständigkeit und Panorama eine große Nummer. Mit Abstand der dickste Brocken im Kleinwalsertal und weithin sichtbar.
Etappen: Zustieg via Karlstor – Nordpfeiler – Widdersteingrat – oberer Ostgrat – Abstieg via Normalweg
Geplant war diese schlussendlich seilfreie Begehung nicht. Die Ausrüstung war angelegt, die Seile in den Rucksäcken parat. Aber nach den ersten Klettermetern waren offenbar alle direkt im Modus – selbst an der ausgesetzten Crux wurde nicht lange gefackelt, schon waren alle drüber. So war es ein ganz besonderes Erlebnis, mit so vielen Teilnehmern in dem Tempo, super flüssig den langen Aufstieg völlig frei zu begehen.
Im Bild oben: die mächtige Südwand des Widdersteins – Robert und ich werden zwei Wochen nach dieser Tour zurück kommen um die Hiltimanie zu klettern – mitten durchs dolomitenartige Gemäuer.
Steckbrief Großer Widderstein, Ostgrat:
- Schwierigkeit: IV (1-2 Stellen), oftmals II-III, dazwischen auch Gehgelände
- Absicherung: Selbst ist der Mann und die Frau
- Hoch / runter: ca. 1300hm insgesamt, ca. 450hm (deutlich mehr Streckenmeter) Kletterei am Grat